OFFENER BRIEF AN DIE REGIERUNG DER REPUBLIK ÖSTERREICH – OTVORENO PISMO VLADI AUSTRIJE
“Dies ist das Ende beider angesehensten Familien in der lebenden Welt.
Insbesondere Zrinski wurde geschätzt, weil seine Sippe 60 Vizekönige oder Gouvernere Kroatien hat angedeihen lassen.”
Ihre Exzellenz,
Während sich der 350. Jahrestag des schrecklichen Schicksals des kroatischen Adels von Petar Zrinski, Fran Krste Frankopan und ihren ganzen Stämmen nähert, die von der österreichischen Kaiserlichen Obrigheit völlig ausgelöscht wurden, erlauben wir uns, Sie im Namen der grundlegenden Gerechtigkeit zu anzusprechen. Tun Sie bitte Etwas, was heute zu besseren österreichisch-kroatischen Beziehungen beitragen würde und im Zusammenhang mit diesen unsäglichen Verbrechen Ihrer Vorgänger steht. Es steht uns frei, Sie an die historischen Fakten in dieser Hinsicht zu erinnern.
Aufstand gegen den Absolutismus und Willkür des Kaisers Leopold I.
Einen großen Schock in Kroatien und Ungarn löste Kaiser Leopod I aus, nachdem er 1664 Frieden mit den Türken unterzeichnete und trotz seines großen Sieges über die türkische Armee in St. Gotthard fast Alles, was auf dem Schlachtfeld erobert, auf dem Papier an die Türken zurückgegeben wurde. Neben seiner wachsenden Herrschsucht, im Gegensatz zu allen Abkommen und Verträgen, verhehlte der Kaiser nicht, dass er dies tat, um Kroatien und Ungarn nicht zu stärken und vielleicht die Abspaltung von der Wiener Krone zu fördern.
Es war eine Gelegenheit für den kroatischen und ungarischen Adel, eine Rebellion gegen den Wiener Hof vorzubereiten, die als Zrinsko-Frankopan-Verschwörung bekannt ist. Die wichtigsten Pioniere der Rebellion waren der kroatische Banus Nikola Zrinski, der ungarische Pfalzgraf Franjo Wesséleny und der Ostrogoner Erzbischof Éuro Lippay. Als Nikola nur drei Monate später auf der Jagd unter den nie geklärten Umständen starb, nahmen sein Bruder Peter, seine Frau Ana Katarina und ihr Bruder Fran Krsto Frankopan seinen Platz. Sie waren alle Intellektuelle, Politiker, Schriftsteller und Krieger. Zrinski zählten zu den ältesten und mächtigsten Stämme in Kroatien im 13. und dem 14. Jahrhundert. Sie waren die Herrscher des größten Teils des kroatischen Königreichs, einschließlich Dalmatien, Bosnien, des Fürstentums von Neretva und Hum, d.h. das heutige Herzegowina. Grafen Nikola und Petar Zrinski waren ebenfalls kroatische Bani. Petar war ein so erfolgreicher Krieger, dass er es vom Wiener Hof selbst als “der Schild des Christentums und der Türkenschreck” genannt wurde. Die Frankopani werden als die mächtigen Krk-Herren bereits anfang des 12 Jahrhunderts bezeichnet. Der kroatische Banus Nikola Frankopan IV war am Ende des 14 Jahrhunderts so mächtig, dass sogar der kroatisch-ungarische König Sigismund Geld von ihm für die Zwecke des Königreichs borgte. Als die Frankopani die Türken erfolgreich davon abhielten, weiter nach Europa zu gelangen, wurden sie in Kroatien im 16. Jahrhundert als das “Bollwerk des Christentums” (Antemurale christianitatis) genannt.
Ermordung von Zrinski und Frankopan
Nachdem Zrinski und Frankopan keine Unterstützung von anderen europäischen Herrschern erhielten und im Bewusstsein, dass die Rebellion überhaupt nicht zustande kam und niemandem Schaden zugefügt wurde, boten sie dem Kaiser Leopold Versöhnung an. Der Kaiser stimmte dem sofort zu, aber vorausgesetzt, sie kommen nach Wien und bitten persönlich um Vergebung. Im Frühjahr 1670 glaubte man, dass das kaiserliche Wort nicht gebrochen wird. Zrinski und Frankopan machten sich auf den Weg nach Wien. Doch am zweiten Tag nach ihrer Abreise besetzte die österreichische Armee Ihre Besitztümer und begann, ihre Güter zu rauben. Sie selbst haben in Wien von der Täuschung des Kaisers Leopold I erfahren. Er ließ sie sofort festnehmen. Nach einem Jahr im Gefängnis und erniedrigender Behandlung wurden sie zum Tode durch Enthauptung und Abhacken der rechten Hand verurteilt. Petar Zrinski und der 28-jährige Fran Krsto Frankopan wurden am 30. April 1671 um 10.00 Uhr in Wiener Neustadt hingerichtet. Vor ihrer Hinrichtung betonte der Notar des Gerichts, Maximilian Handke, ihre Schuld. Kurz gesagt, sie verdienten es zu sterben, weil sie beabsichtigten, die Provinz Dalmatien, Kroatien und Slawonien von der Krone Seiner Majestät Leopold I. zu reißen und einen separaten und unabhängigen Staat Kroatien zu errichten.
Verbrechen an ihren Familien und dem kroatischen Volk
Danach raubte und zerstörte der Wiener Hof die beiden stärksten kroatischen Dynastien mit schrecklichen Folgen für das gesamte kroatische Volk. Unter der Schelte von allen europäischen Seiten schrieb der Venedigs Gesandte dann:
” Dies ist das Ende beider angesehensten Familien in der lebenden Welt. Insbesondere Zrinski wurde geschätzt, weil seine Sippe 60 Vizekönige oder Gouvernere Kroatien hat angedeihen lassen.“
Katarina wurde auch mit ihrer zwölfjährigen Tochter Zora verhaftet und nach Bruck an der Mur gebracht. Sie wurde aus einem Gefängnis in das nächste verlegt, so dass sie schließlich in einem Dominikanerkloster in Graz interniert wurde, wo sie bald, geistig und körperlich gebrochen, starb. Die Töchter Judith Petronella und Zora Veronika mussten, um ihren Kopf zu retten, ins Kloster gehen und ihr Leben als Nonnen verbringen. Nur die älteste Tochter Helene lebte mit dem ungarischen Grafen Franz Rakoczy verheiratet. Julija de Naro, die Frau von Fran Krsto, konnte aus Kroatien fliehen und starb im römischen Kloster St. Theresa. Der einzige Sohn von Petar Nikola und Sofia Löbl, Adam, wurde als österreichischer Offizier unter den nie geklärten Umständen getötet. Der letzte männliche Nachkomme von Katarina und Petra, Ivan Antun Zrinski, war gezwungen, auf seinen Namen zu verzichten und Gnade (Milost) zu nehmen, aber das half ihm auch nicht. Zwölf Jahre nach der Hinrichtung seines Vaters wurde er fälschlicherweise angeklagt und inhaftiert. Er starb nach zwanzig Jahren im österreichischen Gefängnis.
So hat Kaiser Leopold die beiden einflussreichsten kroatischen Dynastien vollständig ausgelöscht und das kroatische Volk im Kampf um seine Rechte für die nächsten Jahrhunderte enthauptet. Diese unvergleichlichen Opfer und Ideale von Zrinski und Frankopan sind ins kroatische Bewusstsein geflossen, das die Kroaten inspirierte und ihnen half, als Volk zu überleben, und trugen bis zur endgültigen Schaffung ihres unabhängigen Staates.
Notwendigkeit der Entschuldigung dem kroatischen Volke und des Entfernens der schändlichen Tafel in Wiener-Neustadt
Ihre Exzellenz,
Wenn Zrinski und Frankopani etwas falsch gemacht haben, sind solche schrecklichen Schicksale in keiner Weise gerechtfertigt, geschweige denn für ihre Familien und das kroatische Volk. Unvergleichlich größere Fehler, eigentlich schwere Verbrechen, hat der Wiener Hof damals begangen. Wir erwarten daher, dass anlässlich des 350. Jahrestages dieser schrecklichen Verbrechen, jene schändliche Tafel am Ort der Hinrichtung dieser beiden Kroaten in Wiener-Neustadt entfernt wird und Sie sich im Interesse der guten österreichisch-kroatischen Beziehungen dem kroatischen Volk gegenüber entschuldigen für diese schreckliche Verbrechen mit jahrhundertealten Folgen für das gesamte kroatische Volk, die von Ihren Vorgängern begangen wurden.
Hochachtungsvoll
Der Kroatische Weltkongress (HSK)
Vinko Sabljo, Vorsitzender Prof. dr. Šimun Šito Ćorić, Sprecher
Buchs/Olten, September 2019
OTVORENO PISMO VLADI AUSTRIJE
“Ovo je kraj dviju najuglednijih obitelji živućeg svijeta.
Osobito Zrinski bijaše cijenjen, jer 60 potkraljeva ili banova dade njegov rod u Hrvatskoj.”
Vaša ekscelencijo,
kako se primiče 350-ta obljetnica stravične sudbine hrvatskih vladarskih vođa Petra Zrinskog, Frana Krste Frankopana i njihova cjelokupnog roda, a koji je potpuno istrijebljen od ondašnje austrijske carske vlasti, slobodni smo zamoliti Vas i zatražiti da u ime osnovne pravde učinite nešto što bi u današnje vrijeme doprinijelo boljim austrijsko-hrvatskim odnosima, a vezano je za te nečuvene zločine Vaših prethodnika. Slobodni smo podsjetiti Vas na povijesne činjenice u svezi s time.
Pobuna proti apsolutizma i samovolje cara Leopolda I.
Golemi šok u Hrvatskoj i Mađarskoj izazvao je car Leopod I. kad je s Turcima 1664.potpisao mir u Vašvaru, kojim je, usprkos velikoj pobjedi nad turskom vojskom kod Sv. Gottharda gotovo sve što je na bojnom polju bilo osvojeno, na papiru vraćeno Turcima. Uz svoju sve snažniju hegemoniju, protivnu svim nagodbama i ugovorima, car nije skrivao, da je to učinio kako ne bi ojačali Hrvatska i Mađarska i možda zatražile odcjepljenje od bečke krune.
Bio je to povod da hrvatski i ugarski velikaši počnu pripremati pobunu protiv Bečkoga dvora, poznatu pod imenom Zrinsko-Frankopanska urota. Glavni začetnici pobune bili su hrvatski ban Nikola Zrinski, ugarski palatin Franjo Wesséleny i ostrogonski nadbiskup Đuro Lippay. Kad je samo tri mjeseca kasnije Nikola poginuo u lovu pod nikada razjašnjenim okolnostima, na njegovo mjesto stao je njegov brat Petar, njegova supruga Ana Katarina te kasnije i njen brat Fran Krsto Frankopan. Svi su bili intelektualci, političari, književnici i ratnici. Zrinski su spadali u najstarije i najmoćnije rodove u Hrvatskoj u 13.i 14. st. Bili su gospodari najvećeg dijela Hrvatskog kraljevstva, uključujući Dalmaciju, Bosnu, Neretvansku kneževinu i Hum, tj. današnju Hercegovinu. Grofovi Nikola i Petar Zrinski bili su i hrvatski banovi. Petar je bio tako uspješan ratnik da ga je sami Bečki dvor nazivao “štitom kršćanstva i strašilom Turaka“. Frankopani se spominju kao moćni Krčki kneževi već početkom 12.st. Hrvatski ban Nikola Frankopan IV. s kraja 14.st. toliko je bio moćan, da je čak hrvatsko-ugarski kralj Sigismund od njega posuđivao novac za potrebe kraljevstva. Kako su Frankopani uspješno zaustavljali Turke da ne prođu dalje u Europu, preko njih se u 16.st. spominje Hrvatska kao „predziđe kršćanstva“ (antemurale christianitatis).
Ubojstvo Zrinskog i Frankopana
Kad Zrinski i Frankopani nisu dobili podršku od drugih europskih vladara, te sa sviješću da do pobune uopće nije došlo i da nikome nikakva zla nisu učinili, ponudili su pomirbu caru Leopoldu. Car je odmah pristao na to, ali pod uvjetom da dođu u Beč i osobno zatraže oprost. Vjerujući da se carska riječ ne poriče, u proljeće 1670. Zrinski i Frankopan uputili su se u Beč. Međutim, već drugi dan nakon njihovog odlaska, austrijska vojska zauzela je i počela opljačkati njihove posjede, a u Beču ih je dočekala careva prijevara. Leopold I. odmah ih je dao uhititi. Poslije godinu dana tamnice i ponižavajućeg postupka, osuđeni su na smrt odsijecanjem glave i desne ruke. Petar Zrinski i dvadeset-osmogodišnji Fran Krsto Frankopan pogubljeni su 30. travnja 1671. u 10,00 sati u Wiener Neustadt-u. Pred samo njihovo smaknuće bilježnik suda Maximilian Handke istaknuo je njihovu krivnju. Ukratko, zaslužili su smrt jer su imali namjeru odcijepiti pokrajine Dalmaciju, Hrvatsku i Slavoniju od krune njegova veličanstva Leopolda I. i uspostaviti zasebnu i nezavisnu državu Hrvatsku.
Zločini nad njihovim obiteljima i nad hrvatskim narodom
Bečki dvor je nakon toga potpuno opljačkao i uništio te dvije najjače hrvatske vladarske obitelji sa strašnim posljedicama za cijeli hrvatski narod. Među zgražanjima na svim europskim stranama, mletački je poslanik tada zapisao:
“Ovo je kraj dviju najuglednijih obitelji živućeg svijeta. Osobito Zrinski bijaše cijenjen, jer 60 potkraljeva ili banova dade njegov rod u Hrvatskoj.”
Katarina je uhićena i s dvanaestogodišnjom kćerkom Zorom i odvedena u Bruck na Muri. Bila je premještana iz tamnice u tamnicu, da bi na kraju bila internirana u samostan dominikanki u Grazu,gdje je ubrzo, psihički i fizički slomljena, umrla. Kćeri Judita Petronela i Zora Veronika morale su, da spase glavu, poći u samostan i završile su život kao opatice. Jedino je najstarija kći Jelena živjela udata za mađarskog velikaša Franju Rakoczija. Julija de Naro, supruga Frana Krste uspjela je umaći iz Hrvatske i umrla je u rimskom samostanu sv. Terezije. Jedini sin Petrova brata bana Nikole i Sofije Löbl, Adam poginuo je kao austrijski časnik pod nikad razjašnjenim okolnostima. Posljednji muški potomak Katarine i Petra, Ivan Antun Zrinski, bio je prisiljen odreći se svoga prezimena i uzeti rugalačko prezime Gnade (Milost), ali ni to mu nije pomoglo. Njega su dvanaest godina nakon smaknuća njegova oca lažno optužili i zatvorili. Umro je nakon dvadeset godina austrijske tamnice.
Tako je car Leopold potpuno iskorijenio dvije najutjecajnije hrvatske vladarske obitelji i za sljedećih nekoliko stoljeća obezglavio hrvatski narod u borbi za svoja prava. Ipak, te neusporedive žrtve i ideali Zrinskog i Frankopana postali su trajna hrvatska svijest koja je Hrvate nadahnjivala i pomogla im da prežive kao narod, te nosila sve do konačnog stvaranja svoje samostalne države.
Nužnost isprike hrvatskom narodu i uklanjanja sramotne ploče u Wiener-Neustadtu
Vaša ekscelencijo,
ako su Zrinski i Frankopani u nečemu i pogriješili, ovakve stravičnu sudbinu nisu nipošto zaslužili, a još manje njihove obitelji i hrvatski narod. Neusporedivo veće pogreške, zaprvo teške zločine, učinio je pri tome tadašnji Bečki dvor. Stoga očekujemo da se prigodom 350. tužne obljetnice ovih stravičnih zločina, ukloni ona besramna ploča na mjestu smaknuća ove dvojice Hrvata u Wiener-Neustadtu i da se u interesu dobrih austrijsko-hrvatskih odnosa ispričate hrvatskom narodu za te stravične zločine sa stoljetnim posljedicama za cijeli hrvatski narod koje su im nanijeli Vaši tadašnji prethodnici.
S dužnim poštovanjem,
Hrvatski svjetski kongres (HSK)
Vinko Sabljo, Prof. dr. Šimun Šito Ćorić,
predsjednik HSK glasnogovornik HSK, Europa
Buchs/Olten, rujan 2019.